Medikamentenspiegelbestimmung (TDM)

Die Bestimmung von Medikamenten im Blut wir als "Therapeutisches Drugmonitoring" (TDM) bezeichnet.

Das Ziel des TDM ist

  • die optimale therapeutische Konzentration am Wirkort zu gewährleisten
  • toxische Nebenwirkungen (z.B. aufgrund von Überdosierung) frühzeitig zu erkennen

 

Für jedes Medikament gibt es einen idealen Blutspiegel in dem die größte Wirkung bei möglichst geringer Nebenwirkung erreicht wird. Dieser Bereich wird als "therapeutischer Bereich" bezeichnet.

Liegt die Wirkstoffkonzentration unterhalb des therapeutischen Bereichs (Unterdosierung) ist die Behandlung nicht ausreichend wirksam.

Liegt die Wirkstoffkonzentration oberhalb des therapeutischen Bereichs (Überdosierung) können gefährliche Nebenwirkungen auftreten.

Besonders wichtig ist TDM bei Medikamenten mit einer geringen therapeutischen Breite.

Das TDM kann in Abhängigkeit von der Fragestellung zu unterschiedlichen Zeitpunkten stattfinden:

  • Maximalkonzentration: je nach Darreichungsform und Medikament findet die Blutabnahme zu einem bestimmten Zeitpunkt nach der Verabreichung statt, an dem die Wirkstoffkonzentration am höchsten ist.
  • Talspiegel: Die Blutabnahme findet unmittelbar vor der nächsten Verabreichung der nächsten Dosis des Medikamentes statt.

 

Gründe für Plasmaspiegelbestimmungen

  • Einstellung der individuellen Dosis
  • Verlaufskontrolle (obligatorisch aus Sicherheitsgründen)
  • Erkennen von Medikamenteninterferenzen
  • frühzeitiges Erkennen toxischer Spiegel bzw Erkennen von Nebenwirkungen bei normaler Dosierung
  • Compliance-Kontrolle (ungenügendes Ansprechen trotz üblicher Dosierung)
  • Patienten mit erhöhtem Gefährungspotential (Kinder, Alter >65a, bekannte pharmakogenetische Besonderheiten)

 

Medikamente für die TDM empfohlen wird

  • Antiepileptika: Carbamazepin, Phenytoin, Lamotrigin, ...
  • Herzglykoside: Digitoxin, Digoxin
  • Antiarrhythmika: Lidocain, ...
  • Asthmatherapeutika: Theophyllin
  • Psychopharmaka: Trizyklische Antidepressiva, Lithium, ...
  • Aminoglykosid-Antibiotika: Vancomycin, Tobramycin
  • Immunsuppressiva: Cyclosporin A, Tacrolimus, Everolimus, ...
  • Zytostatika: Methotrexat
  • HIV-Therapeutika