Namenszusatz | Anaplasma phagocytophilum-Antikörper |
Kurzbeschreibung | Infektionen beim Menschen wurden durch Anaplasma phagocytophilum (zunächst als HGE-Agens oder E. phagocytophila bezeichnet), E. chaffeensis, E. ewingii, E. canis und N. sennetsu beschrieben. Die gesamte Gattung Ehrlichia wurde von der Familie Rickettsiaceae getrennt und aufgrund der molekularbiologisch nachgewiesenen (16S-rRNA-Gen und groESL-Operon) Verwandschaft mit dem Genus Anaplasma zu den Anaplasmataceae gestellt. Ehrlichien und Anaplasmen sind 0,4-1,5 µm große, obligat intrazelluläre gramnegative Bakterien die bevorzugt hämatopoetische Wirtszellen befallen. Die Übertragung auf Menschen und Tiere erfolgt durch Zeckenstiche: Der häufigste Überträger in Europa ist der Holzbock (Ixodes ricinus). Ein Schutz vor Zecken ist also zugleich Infektionsprophylaxe.
Klinische Symptomatik Zwei Erkrankungsbilder sind in Europa relavant: Die humane granulozytäre Anaplasmose (HGA) und die humane monozytäre Ehrlichiose (HME). Typisch sind Fieber, Schüttelfrost, Kopfschmerzen und Myalgien wenige Tage bis Wochen nach einem Zeckenstich (=Inkubationszeit) Labordiagnostisch wegweisend sind eine deutliche CRP-Erhöhung (nicht bei Borrelien und FSME), Leukopenie, Anämie und Thrombopenie und eine variable Erhöhung der Transaminasen.
Serologische Untersuchungen Der Goldstandard ist die Indirekte Immunfluoreszenz (IIFT) für IgG und IgM-Antikörper. Bis zu 55% der Erkrankten sind zum Zeitpunkt des Symptombeginns seronegativ. Die Serokonversion findet bei 80% zwischen 7-30 Tagen nach Erkrankungsbeginn statt. Die höchsten Titer sind 4-6 Wochen nach der Infektion nachweisbar. Bei ca. 50% bleiben Titer bis zu 18 Monate lang nachweisbar. |
Einheit | Titer |
Referenzbereich | <1:64 |
Analysenmethode | IIFT |
Probenabarbeitungshäufigkeit | 2-3x/Woche |
Probenmaterial | Serum |
Stabilität bei 2-8°C | 2 Wochen |
Kassenleistung GKK | ja |
Kassenleistung Kleine Kassen | ja |
Durchführung | Versand an Partnerlabor |
Akkreditiert | nein |
Letzte Änderung | 18.08.2015 - 11:34 |